Hallo,
ich habe mal einen Blick in die Wetterkarten der kommenden Tage geworfen. Um es kurz vorweg zu nehmen: Es erwartet uns sehr wechselhaftes Wetter. Durch in rascher Folge über uns hinweg ziehende Tiefs, bekommen wir einen beständigen Wechsel von vorderseitiger Warmluft und rückseitiger Kaltluft.
Aber nun geht es auf ins Detail:
Nach Abzug des Tiefs, welches derzeit über Weissrussland liegt, übernimmt ein kleines Hoch die Regie und sorgt für vorrübergehende Wetterberuhigung. Da auf der Rückseite dieses Tiefs Kaltluft eingeflossen ist und es vergangene Nacht bereits durch das aktuelle Hoch vielfach klar war, gingen die Nachtwerte zurück bis nahe 0°C. Daheim in Hohenwalde habe ich heute Morgen ein Tmin von 0,6°C registriert. Auf dem Weg zur Arbeit begegneten mir allerdings auch einige verreifte Autoscheiben und einige Autofahrer mussten heute Morgen erst einmal ihre Scheibe frei kratzen. Besonders im Bereich der Oder kam es in Schattigen Lagen am Morgen also zum ersten Frost in Bodennähe.
Dieses Hoch verabschiedet sich aber schon heute Abend wieder nach Osten und macht den Weg frei für ein neues atlantisches Tief, welches auf seiner Vorderseite wieder etwas wärmere Luftmassen zu uns lenkt. Die einfließende Warmluft sorgt bereits am Donnerstag Nachmittag für zunehmende, hochnebelartige Bewölkung und beschert uns einen neblig-trüben Freitag. Bei vereinzeltem Aufklaren in der Nacht zum Freitag können die Temperaturen auf Werte um 2-3°C zurück gehen.
Der Samstag steht dann ganz im Zeichen von dauerhaftem, leichten Sprüh- und Nieselregen. Unter der dicken Wolkendecke regen sich die Temperaturen kaum und die von GFS errechneten Höchstwerte von 7-8°C halte ich daher für etwas hoch. Unter der dicken Hochnebelsuppe werden die Temperaturen vermutlich eher um die 5-6°C liegen.
Am Sonntag hat uns die Warmluft bereits verlassen und die Temperaturen liegen in etwa 1km Höhe bei ca. -3°C. Entsprechend kann sich nun die Sonne wieder vermehrt zeigen und das Wetter bekommt einen wechselhaften Charakter. Von schnell über den Himmel ziehenden tiefen Wolken und frischen Windböen kann dann die Rede sein. Bedingt durch die eingeflossene Kaltluft erreichen die Temperaturen selbst mit Sonnenschein kaum noch die 8°C.
Dieses Tief sorgt auch am Montag weiterhin für wechselhaftes und unbeständiges Wetter, ehe am Dienstag sich ein Tief über Weissrussland bemerkbar macht:
Dieses Tief schickt auf seiner Rückseite sehr kalte Luftmassen polaren Ursprungs zu uns herunter. Während diese Kaltluft am Tage den unbeständigen Wettercharakter noch deutlich verstärkt und für viele tiefe dunkle Wolken und etliche unergiebige Schauer sorgt, können in der Nacht zum Mittwoch unter klarem Himmel die Temperaturen nun noch tiefer sinken. Am Mittwoch Morgen muss verbreitet mit Boden- und teilweise sogar mit Luftfrost gerechnet werden.
Am Donnerstagmorgen erreicht diese Höhenkaltluft über der Oder ihre Tiefstwerte und sorgt somit auch am Boden für Luftfrost, welcher bis zu -4°C erreichen kann. Auch sorgt die Kaltluft weiterhin für ein Fortbestehen des unbeständigen Wettercharakters mit vielen kleinen Schauern und raschen Wechsel aus Sonne und dunklen, tiefen Wolken.
Am Freitag lenkt ein Trogtief des Islandtiefs wieder Warmluft aus SüdWest zu uns, welche die Kaltluft rasch verdrängt und für ein erneutes Aufkommen hochnebelartiger, tiefer Bewölkung sorgt. Diese Warmluft erreicht im Laufe des Sonnabends (12.11.2016) auch die Oder. Bevor sie allerdings hier ankommt, gehen die Temperaturen am Morgen des Sonnabends noch einmal auf frostige -1°C zurück, bevor sie mit Eintreffen der Warmluft rasch auf Werte um 8°C steigen und auf diesem Niveau unter einer dicken Hochnebeldecke verharren.
Aber keine Sorge. Dieses Tief zieht schnell durch und lenkt bereits am Sonntag Mittag wieder Kaltluft zu uns, welche wieder für wechselhaftes Aprilwetter sorgt. In der Nacht zum Dienstag erreicht uns eine nur noch schwache Warmfront, welche nur wenige Stunden später bereits wieder durch Kaltluft verdrängt wird, bevor uns am Mittwoch erneut eine Warmfront erreicht.
Man sieht also, die für diese Jahreszeit typische Tiefdruckautobahn ist wieder zum Leben erwacht und schickt uns ein Tief nach dem anderen in rascher Folge. Diese Tiefs lenken auf ihrer Vorderseite stets Warmluft zu uns, welche manchmal nur Stunden später durch die rückseitige Kaltluft ausgeräumt wird. Gerade am Donnerstag erreicht die Höhenkaltluft ihre tiefsten Werte und sorgt damit für die kältesten Nachtwerte im neuen Winterhalbjahr. Auch sonst ist oftmals unter Einfluss der Tiefrückseitigen Kaltluft mit leichten Nachtfrösten zu rechnen, während unter Einfluss der vorderseitigen Warmluft selbst die Nächte mit 8°C recht warm bleiben. Dieser stetige Wechsel zwischen Warm und Kalt sorgt auch für ein erhöhtes infektionsrisiko in Hinblick auf Erkältungskrankheiten. Daher ist es empfehlenswert vor dem Weg zur Arbeit mal kurz das Fenster weit zu öffnen und sich über passende Kleidung Gedanken zu machen. Denn eine dichte Nase und beständiger, kräftiger Husten machen nicht wirklich Spaß.
Aprilwetter im November
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